Analyse von C. elegans GFP Bilddaten
31.05.2010
Unser langfristiges Ziel ist es, zu erklären, wie das relativ kleine Nervensystem des Fadenwurms C. elegans beobachtbare Lernprozesse implementiert, um daraus neue Erkenntnisse für robuste Lernalgorithmen abzuleiten. Erste Erkenntnisse als Paper und Sourcecode zur Analyse von C. elegans Mikroskopaufnahmen gibt es bereits.
Diese Seite beschreibt die Software zum Paper Quantifying Phenotypic Variation in Isogenic Caenorhabditis elegans... (Paper-Referenz siehe unten). Die Software analysiert Bilder von C. elegans, bestimmt Pose, Kopf und Rumpfposition und ungefähre Position der Vulva für den Wurm, und berechnet anschließend die durchschnittliche Intensität für jede Zelle eines regelmäßigen 2D Rasters über dem Wurm (jeder Wurm in der gleichen Lage). Dies kann verwendet werden, um große Mengen von Würmer zu vergleichen, diese zu clustern, oder für die differentiale Expressionsanalyse. Die Software ist auf Bildern von Würmern entwickelt worden, die hsp-16.2::GFP ausdrücken, kann aber auch für andere GFP Proteine verwendbar sein. Wenn DIC Bilder vorhanden sind, können diese auch ähnlich verarbeitet werden. Die Software benötigt allerdings jedenfalls GFP Bilder für die Segmentierung.
Dokumentation
Die zur Verfügung gestellte Datei ist JAR-Datei mit der gesamten Software. Wir beschreiben die Programme in der Reihenfolge, in der sie normalerweise angewendet werden. Ausgeführt werden diese via java -cp process.jar [Programmname] [Parameter]. Sie benötigen eine Java-Laufzeitumbegung (Version 1.5 oder höher).
pixelClassification_AvgStD_eval: Dieses Programm bekommt ein Basis GFP TIFF-Bild (RGB-tiff unkomprimiert, normalisiert, nur grüner Kanal mit Werte ungleich 0) und erzeugt ein getaggtes Ausgangsbild, das im blauen Kanal den Wurmrand (als #255) und alle Wurmpixel (als #64) enthält. Es sollte mit dem Eingangsbild, dem Ausgangsbild (erstellt bzw. überschrieben) und Log.eql.model -equalize -output -noview -nosave aufgerufen werden.
meshAB_corrCoeff: wird verwendet, um ein a (Kopf) und ein b (Rumpf) Bild des gleichen Wurmes zu kombinieren. Zusätzlich werden für Kopf und Rumpf die absolute Pixelposition ausgegeben (nahe Head in der Ausgabe). Falls möglich, wird die Vulvaposition über die Wurmbiegung bestimmt (siehe Paper). Parameter sind das a-Eingangsbild, das b-Eingangsbild (a-und b-Bilder müssen Ausgangsbilder des vorherigen Schritts sein), das kombinierte Ausgangsbild (a+b, erstellt bzw. überschrieben) und das getaggte kombinierte Ausgangsbild (a+b+tagging, erstellt bzw. überschrieben; gleiches Format wie Ausgangsbild von 1.).
sampleCE: wird verwendet, um ein Gleitkomma-TIFF-Bild mit durchschnittlichen Pixelintensitätswerten für jede Rasterfeldzelle zu berechnen. Die Parameter sind das Eingabebild (16bit TIFF), das getaggte Eingangsbild, die HEAD_TAIL Datei, Breite, Höhe und das Ausgangsbild (erzeugt bzw. überschrieben). Alle Eingangsbilder sollten volle Würmer (d.h. entweder den vollen Wurm in einem Bild oder erzeugt über meshAB_corrCoeff) enthalten. Die HEAD_TAIL Datei enthält eine Zeile pro Eingangsbild, mit dem Namen jedes Eingangsbildes (erster Parameter) ohne Pfad und ohne die .tiff Extension, gefolgt von der absoluten X-und Y-Position des Kopfes, des Rumpfes und der Vulva (wo die Vulvaposition nur auf der korrekten Seite des Wurmkörpers sein muß - entweder ventral oder dorsal vom "Wurmrückgrat"). Diese Felder werden durch ein Leerzeichen abgegrenzt. Diese Informationen können aus der Ausgabe von meshAB_corrCoeff ausgelesen werden (falls vorhanden) und müssen sonst ergänzt werden. Für GFP-Ausgabebilder wird Breite=15 und Höhe=75, und für DIC-Ausgabebilder wird Breite=45 und Höhe=225 vorgeschlagen. Die erhaltenen Wurmbilder können verwendet werden, um Analysen wie die in unserem Papier beschriebene durchzuführen.
Anmerkungen
Die Bilder wurden von betäubten Würmern aufgenommen, die jeweils auf einen frischen Objektträger gesetzt wurden. Anhaftende Eier, Luftblasen und andere Verschmutzungen können zu falscher Wurmkörper-Bestimmung führen. Überprüfen Sie immer alle getaggten Bilder vor dem Aufruf von sampleCE und entfernen oder beheben Sie manuell die unvollständig getaggten Würmer.
Wohingegen die Eingangsbilder für pixelClassification und meshAB auf 8bit (0-255) im grünen Kanal normalisiert werden sollten, um die Segmentierung zu verbessern, sollte das Eingangsbild für sampleCE direkt vom Mikroskop ohne eine solche Normalisierung kommen (typ. 12-16bit). Andernfalls kann die durchschnittliche Intensität nicht zwischen Wurmbildern verglichen werden, was die Arten von sinnvoller Analyse begrenzt.
Lizenz
Die zur Verfügung gestellte JAR-Datei process.jar enthält unseren Code sowie ImageJ und WEKA. Unser Code ist verfügbar unter der GNU Affero General Public Lizenz, Version 3 (AGPL v3)
22.10.2012
Auf Einladung von Rudolf Fabien von der ETH Zürich, Department für Biosystems Science und Engineering (D-BSSE) hielten wir ebendort einen Vortrag über unser Forschungsprojekt Holistische Mustererkennung und verwandte Forschungsprojekte. Dieser Vortrag betonte das medizinisch-biologischen Potential der Arbeit und nicht die technischen Details.
24.02.2012
Auf Einladung von Dr. Paolo Masci vom Institut für Electronic Engineering und Computer Science (EECS), Queen Mary University, London, hielten wir ein kurzes Seminar über unser Forschungsprojekt Holistische Mustererkennung und verwandte Projekte. Dies sind die umfangreichsten Folien von der Vortragsserie mit dem gleichen Titel. Durch die lebhafte Diskussion konnten wir allerdings nicht alle Folien herzeigen (d.h. alle technischen Folien mit...
20.01.2012
Auf Einladung von Dr. Kurt De Grave vom Institute for Declarative Languages & Artificial Intelligence, Katholieke Universiteit Leuven, Belgien, hielten wir dort einen Vortrag über unser Forschungsprojekt Holistische Mustererkennung und verwandte Forschungsprojekte. Dieser Vortrag betonte die technischen Details und nicht das medizinisch-biologischen Potential der Arbeit.
20.01.2012
Auf Einladung von Prof. J. Neyts und Dr. Kurt De Grave vom Rega Institute for Medical Research, Katholieke Universiteit Leuven, Belgien, hielten wir dort einen Vortrag über unser Forschungsprojekt Holistische Mustererkennung und verwandte Forschungsprojekte. Dieser Vortrag betonte das medizinisch-biologischen Potential der Arbeit und nicht die technischen Details.
12.01.2012
Auf Einladung von Ass.Prof. Dr. Bernhard Pfahringer von dem Insitut für Computer Science, Universität Waikato, Neuseeland - bekannt für ihre Data Mining Suite WEKA - hielten wir ebendort einen Vortrag über unser Forschungsprojekt Holistische Mustererkennung und verwandte Forschungsprojekte.
18.03.2011
Auf Einladung von Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Isabella Ellinger vom Institut für Medizinische Pathologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien hielten wir einen Vortrag über unsere C. elegans und H. sapiens Forschungsprojekte in der Bildanalyse. Die zweite Hälfte des Vortrags beschäftigte sich mit Best Practices in den Bereichen Staining-Protokolle, Mikroskopieaufnahmen, Stitching, die Erstellung von Ground-Truth...
02.03.2011
Auf Einladung von Dr. Monika Debreczeny vom Vienna Institute for BioTechnology, Universität für Bodenkultur Wien, hielten wir einen Vortrag über unsere C. elegans und H. sapiens Forschungsprojekte in der Bildanalyse. Die erste Hälfte des Vortrags beschäftigte sich mit Best Practices in den Bereichen Staining-Protokolle, Mikroskopieaufnahmen, Stitching, die Erstellung von Ground-Truth Daten durch biologische Forscher und die Entwicklung...
15.10.2010
Auf Einladung von Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Isabella Ellinger hielten wir am Institut für Medizinische Pathologie und Allergieforschung der Medizinischen Universität Wien einen Vortrag über unser C. elegans Projekt.
21.09.2007
Auf Einladung von Dr.med. Michael Steffens vom Institut für Medizinische Biometry, Informatik und Epidemiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn hielten wir einen Vortrag über unsere aktuellen Projekte.
20.07.2012
Quantifizierung von 3D-Aktivitätsmustern in C. elegans, Stitching-Algorithm, automatische Zell-Identifikation und andere Forschungsprojekte.
01.06.2007
Quantifizierung von 2D-Aktivitätsmustern in C. elegans und andere Forschungsprojekte.
31.05.2010
Seewald AK, Cypser J, Mendenhall A, Johnson T (2010): Quantifying Phenotypic Variation in Isogenic Caenorhabditis elegans Expressing Phsp-16.2::gfp by Clustering 2D Expression Patterns, PLoS ONE 5(7): e11426. doi:10.1371/journal.pone.0011426.
Praktikum: Genaues 3D alignment von C. elegans z-stacks
Es liegen C. elegans z-Stacks von ca. 70 hermaphroditen Individuen
in einzelnen Abschnitten vor (3-5 überlappende Abschnitte pro Wurm,
jeweils 5-10 z-Levels). Da die Würmer bei der Aufnahme nur betäubt
werden gibt es minimale Bewegungen sowohl zwischen den einzelnen
Abschnitten als auch zwischen den z-Levels. Ein erster Prototyp zum
manuellen Alignment der z-Stacks über elastische...